Am 3. Juli 2001, einem heißen Sommertag vor genau 20 Jahren, saß ich Hannes Haas bei meiner Diplomprüfung gegenüber. Ich erinnere mich an ein gutes Gespräch über die Funktionen der Massenmedien, das Rieplsche Gesetz und seine beiden Lieblingsthemen Qualität im Journalismus und Medienpolitik.
Später blieben wir in Emailkontakt. Kerstin und ich reflektierten mit ihm unsere praktischen Erfahrungen in Journalismus und PR und wollten später in einer Dissertation diese der Theorie gegenüberstellen. Dann kam die Schreckensnachricht und statt mit unserem Lehrmeister das Konzept für unsere Dissertation zu besprechen, pilgerten wir zum neuen Institutsgebäude und trugen uns in sein Kondolenzbuch ein. Wir erinnern uns gerne und oft an einen gewissenhaften, interessierten Menschen mit viel Humor und enormem Wissen, der selbst mit Erstsemestrigen auf Augenhöhe zu kommunizieren wusste. Mehr als 700 von ihm, mit viel Engagement, betreute Abschlussarbeiten zeugen von seiner großen Beliebtheit. Der „Hannes-Haas-Nachwuchspreis“ für herausragende Diplomarbeiten und Dissertationen ist eine würdige Erinnerung an den von uns geschätzten Medien- und Kommunikationswissenschaftler.
Auch 20 Jahre später haben wir noch immer seine konsequente, unermüdliche Forderung nach Qualität im Ohr. Sie beeinflusst stark unseren Anspruch an unser Tun.
In Memorian: Hannes Haas auf dem Symposium „310 Jahre Wiener Zeitung“ https://www.youtube.com/watch?v=5V9jWVxamBg
Foto von https://medienportal.univie.ac.at/uniview/professuren/cv/artikel/univ-prof-dr-hannes-haas/