Wählscheibe, Viertelanschluss, 3G/UMTS – Begriffe die einst gehypt, nun bestenfalls als Eintrag auf Wikipedia in Erinnerung bleiben. Entrüstet vernahm ich die Information meines Mobilfunkanbieters über die Abschaltung des veralteten 3G-Netzes, um Frequenzen für den Netzausbau freizumachen. Dadurch wird mein treu dienendes Nokia keinen Empfang mehr haben. Und weil Senior*innenhandy und selbst das Caterpillar nicht schick sind, heißt es nun auch für mich, auf ein „smartes“ Telefon umzusteigen. Aus Familientradition und Überzeugung nutze ich Geräte bis zum bitteren Ende. Ich freute mich über die Langlebigkeit meines Telefons, dessen Akku wochenlang durchhielt und ohne Mucken Abenteuer überstand, wie beispielsweise einen unfreiwilligen Tauchgang im Neusiedlersee oder eine Nacht bei strömenden Regen am Rasen im Garten. Ein letztes Mal lausche ich seufzend dem Nokia Real Tun und stecke mein tadellos funktionierendes Telefon in die Ö3-Wundertüte. Übrigens exakt 51 Jahre nach dem ersten Anruf über ein Mobiltelefon überhaupt. Der erfolgte am 3. April 1973, als Motorola-Ingenieur Marty Cooper seinen Mitbewerber Joel Engel von AT&T über seine Innovation informierte. Viel hat sich seither in der Entwicklung getan und so ignoriere ich meine Vorbehalte und freue mich darauf zu fotografieren, filmen, posten, surfen, buchen, zahlen und was die Zukunft bringen mag.
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