Die Kombination der Begriffe „Spaß“ und „Fassungslosigkeit“ hat mich neugierig gemacht auf das Mail in meinem Posteingang. Und die vielen von Barbara rasch folgenden Fragezeichen und Ausrufezeichen hätten mich heute Morgen fast von meinem ursprünglich geplanten Blogthema abgebracht. Ein Redakteur reagierte auf die Presse-Information (Nein, das ist noch nicht das Thema!) mit lediglich einer einzigen (!) gegenderten Formulierung im ganzen Text, frau sollte doch auf eben diese Formulierungen verzichten, weil die Aussendungen künftig sonst nicht mehr berücksichtigt werden könnten. „Das sieht bescheuert aus“ und von „verstümmelten Texten“ schrieb er unter anderem. Dass das Gendern manchmal Texte einfach kompliziert macht, wollen wir gar nicht abstreiten. Dass die Hälfte der Weltbevölkerung weiblich ist und sich diese Thematik deshalb eine sachlichere, fundierte Argumentation verdient hat, darf frau aber auch ruhig laut sagen. Wir sind übrigens schon mitten im Thema. Endlich wieder ein linguistisches. Auf die Idee gebracht hat mich mein Sohnemann, der mich – nachdem es zur Abwechslung mal wieder wie aus Eimern geschüttet hat – mit seiner Aussage „Unser Kater ist ja pudelnass“ zum Lachen gebracht hatte. Wir begegnen sprachlichen Paradoxen wie „heute Morgen“, „einfach kompliziert“, „ruhig laut“ oder eben dem „pudelnassen Kater“ nicht nur in diesem Blog, sondern auch im Alltag häufig, machen uns aber nur selten darüber Gedanken. Denn so richtig falsch fühlt sich nur die voll leere Naschlade an…
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