Frohe (W)Eihnachten

Während dieser Tage Schokoladenfabriken fleißig Osternaschereien produzieren, überfliegen wir kurz den Newsletter zum Thema E-Mail-Marketing zur Adventzeit. Übersichtlich und ansprechend landet (auch) dieser im Müll. Weil wir es gar nicht mögen, wenn wir einmal mit „Sie“ und ein andermal sogar mit „Du“ und das im gleichen Absatz angesprochen werden. Seit Ikea damit angefangen hat, stößt es uns tatsächlich sauer auf. Wir finden es einfach nur bizarr, wenn Redakteur*innen, mit denen wir bislang keinen Kontakt pflegten, „Liebe Barbara“ und „Liebe Kerstin“ schreiben. Das ist Nähe, die es an dieser Stelle aber (noch) nicht sein darf. Für uns zumindest. Das „Sie“ hilft uns, Distanz zu wahren. Und wir reüssieren damit. Es macht unsere Kundenkontakte klar, aber mitnichten weniger persönlich. Dennoch fragen wir uns, ob wir  aus der Zeit gefallen sind, mit der wir doch eigentlich gehen wollen. Schließlich konstatieren wir stets, dass sich Sprache wandeln muss, will sie unsere Gesellschaft abbilden. Die übrigens selbst von der Politik im vergangenen Wahlkampf mit „Du“ angesprochen wurde. Das Ergebnis kennen wir.
„Du“ ist zweifellos das neue „Sie“. Es liegt im Trend und das scheinbar ohne obligatorisch gekoppelten Gegentrend. Und der Respekt? Der ist ein anderer. Für uns zumindest. Aber der sei nach wie vor erlernbar, sagt die Wissenschaft. So wollen wir zur Weihnachtszeit sensibilisieren und uns nicht im Anrede-Kuddelmuddel verlieren. Wir knuddeln stattdessen unsere Liebsten und wünschen allen herzlichst frohe (W)Eihnachten, entspannte Feiertage und einen gelungenen Start ins neue Jahr! Wir (g)ackern wieder ab 7. Jänner.

Foto © www.cityproducts.de, design: r. looij, a.birkenstock, Art. Nr. 6929/Ausschnitt

Von | 2024-12-20T17:15:12+00:00 23. Dezember 2024|Tags: , |