Ein wichtiger Bestandteil unseres Jobs ist es, die Medienlandschaft genau zu kennen. In erster Linie, welche Medien es überhaupt gibt. Und das nicht nur, weil sich bei Pressekonferenzen und Events immer wieder sogenannte „Earls of Sandwich“ anmelden: meist selbstsicher auftretende „Journalistinnen und Journalisten“ mit Visitenkarte und einer vor Jahren erschienenen Nullnummer in der Hand oder auch von „täglich Alles“(im Jahr 2000 eingestellt). Zu wissen wie und worüber berichtet wird, hilft uns beim Was – unserer Themensetzung (im Fachjargon Agenda Setting). Essentiell für unsere Arbeit ist vor allem aber auch zu wissen, wer berichtet. Die Medienwelt ist unvorstellbar schnelllebig. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wechseln ständig. Daher ist der „Verteiler“, also die Kontaktdaten der Journalistinnen und Journalisten, ein zeitaufwendiges, wertvolles und unersetzliches Instrumentarium der PR und ein gut gehütetes Geheimnis. Täglich (ohne Alles) wird eine Vielzahl von Medien von uns quergelesen. Am Wochenende mit etwas mehr Ruhe und teilweise Genuss. Meine Tochter antwortet wohl deshalb auf die Frage „Was macht deine Mama beruflich?“ mit „Zeitung lesen“.
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